be on fire - von der German Angst zum Mut. Der Podcast für alle, die ihr inneres Feuer neu entfachen wollen.
00:00:00: Episode 21 Mut und Unternehmerisches Denken und Handeln in Teams
00:00:09: Ein Interview mit dem Zukunftsforscher der nahen Zukunft und Unternehmer Axel Liebetrau.
00:00:18: Moin, hallo. Hallo Axel. Heute im Podcast Axel Liebetrau, seine Themen die nahe Zukunft und
00:00:43: Unternehmerisches Denken und Handeln Unternehmertum. Du hast mir, als wir eben darüber gesprochen
00:00:49: habe, wie soll ich dich am besten ansprechen, da wollte ich sagen Zukunftsforscher. Man sagt
00:00:56: es so, nee, es ist besser Experte für die nahe Zukunft. Warum ist das besser?
00:01:02: Ich habe früher sehr viel in der klassischen Trende Zukunftsforschung gearbeitet und da beschäftigst
00:01:07: du dich ja mit, wie sieht die Welt in 10, 20, 30 Jahren aus, habe ich sehr gerne gemacht, aber ich
00:01:13: bin wieder verstärkt zurückgekommen zu meinen Wurzeln als Unternehmer, als Betriebswirt von
00:01:20: Background und beschäftige mich mit der sogenannten Nahen Zukunft. Also die Trendsthemen-Technologie,
00:01:26: die uns in den nächsten Monaten intensiv beschäftigen, die jetzt schon erkennbar sind am
00:01:32: Horizont aber an Relevanz für uns zu nehmen. Okay, ich bin jetzt noch im Kopf beim Arbeiten,
00:01:39: weil normalerweise da hatte ich dich auch vorher immer so, was bringen die nächsten Jahre und du
00:01:45: sagst, nee, ich finde es viel spannender, was bringen die nächsten Monate? Ich glaube, du musst
00:01:49: natürlich beide Perspektiven anschauen, aber ich habe mich als Person eigentlich mehr jetzt für
00:01:53: die Nahezukunft positioniert. Als Unternehmer brauchst du natürlich auch den langfristigen Blick,
00:01:59: also die 10, 20 Jahre sind weiterhin auch sehr, sehr wichtig, aber gerade wenn man mal
00:02:03: zurückschaut, was so in den letzten Jahren mit Pandemie und die Megadrenz, Digitalisierung,
00:02:08: KI auf uns zugekommen ist, das sind sehr viele Unternehmer sehr verunsichert. Wie sieht denn
00:02:13: das nächste Quartal aus? Sie sehen die nächsten Wochen aus und genau dort Hilfestellung zu geben
00:02:18: und ein Stück an die Hand zu nehmen, das ist mein Ding. Okay, vielen Dank. Wir haben im Vorfeld
00:02:26: darüber gesprochen, was das im Kontext von meinem Thema Mut unternehmerischen Denken und Handeln
00:02:33: zu sagen hat und dann landeten wir ganz schnell bei Teams. Genau, also ich muss sagen, wir kennen
00:02:40: uns jetzt schon einige Jahre und als du mich damals mal angesprochen hast mit unternehmerischen
00:02:46: Mut, habe ich das am ersten Moment noch nicht so richtig verstanden, aber du hast mir in zwei
00:02:50: Dingen die Augen geöffnet, das erste, weil für mich ist es quasi so eine Selbstverständlichkeit,
00:02:56: dass du als Unternehmer Mut mitbringen musst, von Haus aus, aber dass das was Besonderes ist,
00:03:02: das hast du mir aufgezeigt, das finde ich toll. Ja, ich stehe dazu, Unternehmer sollen natürlich
00:03:07: nicht wachhalzig oder übermäßig risikobereit sein, aber sie müssen die Dinge an die Hand nehmen und
00:03:13: damit mutig voran gehen. Aber das habe ich so irgendwie als Selbstverständlichkeit gesehen und
00:03:17: du hast mir die Augen geöffnet, ne, das ist nicht. Und das zweite und da kommen wir jetzt gleich zu
00:03:22: den Teamgedanken, denn finde ich viel spannender an deiner Arbeit, weil du über dieses Thema
00:03:28: unternehmerische Mut Dinge mal anzupacken, ja an Mitarbeitenden, eine größere Gruppe,
00:03:34: am Teams weitergibst und das sehe ich als sehr, sehr wertvoll, weil bei einem Mitarbeitenden
00:03:40: sehe ich das nicht so selbstverständlich wie beim Unternehmer, dass der von Haus aus Mut mitbringen
00:03:46: muss und dass du das da das Feuer entfachst und den Leuten es näher bringst, das finde ich
00:03:52: sehr wertvoll und schöne Arbeit. Danke, das hat sich bei mir auch entwickelt über meine Arbeitsprojektgleiter
00:04:00: Managerin am Gründungszentrum. Ja. Und ich habe viele Jahre ein Projekt geleitet für Menschen,
00:04:05: die auch, man großteil der Teilnehmer, frisch aus dem Studium gründen. Und da ist zwar,
00:04:14: da ist zwar dieser Grundimpuls da, aber ganz viel muss ich sortieren, ganz viel muss ich erst finden,
00:04:21: was Unternehmerisches Denken und Handeln eigentlich genau ist. Ja. Und das Wichtigste an dieser Phase
00:04:26: war diese Begleitung und ich habe, also mit Begleitung meine ich, das war ein Projekt, da haben
00:04:31: Menschen ein Jahr ein Coach an der Seite gehabt, jedes Training, was sie brauchten, um ihre
00:04:36: Selbstständigkeit, um ihr Unternehmen nach vorne zu bringen. Und ich habe dabei ein paar sehr spannende
00:04:41: Sachen herausgefunden, dass eine ist dabei das Wichtigste, sind gute Beziehungen. Das ist dein
00:04:45: Umfeld, das du brauchst, den Austausch, Reflexion. Unternehmer tun wir alleine funktioniert nicht.
00:04:51: Es gibt kein Motivationsrambo und aber auch wie sich das entwickelt, wie sich das schleift. Und ja,
00:05:00: wenn jemand viele Jahre dabei ist, wie du jetzt über 30 Jahre selbstständig, dann wird vieles
00:05:06: total selbstverständlich. Aber du hast es dir in jungen Jahren angeeignet. Ja, also ich gehe da
00:05:11: absolut mit dir mit. Ich glaube, dass du als Unternehmer oder Menschen, die als Intraprognör oder
00:05:16: Unternehmerin denken und angestellt sind, ein Stück weit das von Haus aus schon mitbringen musst.
00:05:21: Also völlig blank kannst du nicht daherkommen, aber ich bin bei dir, dass es ein Handwerk ist,
00:05:27: dass man lernen kann. Und wenn man da Menschen an der Seite hat, die einem ein Stück weit unterstützen
00:05:31: und dann die Hand nehmen, ist es wertvoll. Und das passt. Also von Stück aus musst du was dabei haben
00:05:38: und erlern es dir dann über die Zeit. Ich habe mich nämlich gerade, weil wir wollten Podcasten
00:05:44: machen mit dir und jetzt drehen wir, dass Ding umruhen ist, ist gerade fast so, als würdest du
00:05:50: mich interviewen. Du dann bitte mal los. Wir sind beim Thema Teams gelandet. Nutige Teams. Ja.
00:05:59: Freilich von der Leberweg. Was liegt dir da gerade auf dem Herzen? Ich wollen wir auch hier mal ein
00:06:05: Stück weit zurück schauen, was gerade so in den letzten Monaten passiert ist. Arbeitswelt hat
00:06:10: sich verändert. Die Pandemie hat ein Katolisator in Digitalisierung und KI gebracht. Und früher
00:06:18: waren Teams irgendwie eng zusammen, füßig zusammen. Und heute hast du natürlich immer mehr
00:06:23: Remote und die Leute arbeiten virtuell zusammen. Und damit, das hat viele, viele Vorteile. Ich
00:06:29: bin ein Riesenfan von Remote arbeiten, aber das hat natürlich auch Schattenseiten. Also das
00:06:34: bestimmte Dinge zwischenmenschlich, in der Kommunikation nicht mehr so einfach sind,
00:06:39: weil sie halt jetzt sehr eingeschränkt in dieses kleine Kästchen ist, wo du den ganzen Tag
00:06:44: reinschaust. Und Mut, auch wenn du ihn ein Stück weit mitbringen solltest, musst du hegen,
00:06:51: musst du pflegen. Und das ist, wenn man eng zusammen arbeitet, vielleicht leichter als in
00:06:56: einer virtuellen Welt. Also müssen wir uns auch Gedanken machen, wie schaffen wir das in den neuen
00:07:01: Art der Arbeiten mehr virtuell mit anderen Rahmenbedingungen als Team, den Nut nicht zu verlieren
00:07:09: und den wieder ein Stück weit zu kultivieren. Gibt es denn Regeln, Sachen, die herausgefunden wurden,
00:07:17: wo du Datenlage hast, wo Teams diesen Grip, jetzt gehör ich aus dem Motorsport, verlieren
00:07:25: miteinander? Es heißt nicht, dass du automatisch, wenn du virtuell arbeitest, dass du diesen Grip,
00:07:33: diesen Mut verlierst. Das heißt nicht automatisch, aber das ist natürlich viel, viel leichter.
00:07:38: Ich will ein Beispiel machen, was es wahrscheinlich millionenfach gibt. Ich habe einen Klienten,
00:07:43: meine Hauptansprechpartnerin dort, war in den letzten Jahren nur eine Handvoll vor Ort
00:07:49: im Unternehmen und fragt mich manchmal, weil ich schon länger den Klienten habe nach Internas oder
00:07:55: anderen Dingen, weil ich da tiefer drin bin aus der Historie. Und das zeigt allein schon, dass wir
00:08:02: einfach eine andere Art von Arbeiten haben und man sich da nicht mehr so intensiv kennt, austauschen kann
00:08:10: und das kann dazu führen, dass Kommunikation, Mut und andere Dinge ein Stück weit runter leiden.
00:08:18: Ich will das ein bisschen konkreter machen. In der Soziologie, in der gibt es Forschung,
00:08:24: warum Menschen, ich sage mal, mutiger sind, deren Selbstwirksamkeit stärker ist als andere.
00:08:31: Ich glaube, dass man diese Erkenntnisse ein Stück weit auch auf Teams, also auf Gruppen von
00:08:36: Menschen übertragen kann. Das ist jetzt einfach mal eine These, aber ich erlebe das einfach.
00:08:40: Und bei der Selbstwirksamkeit hängt es natürlich sehr stark damit zusammen, dass du dir selbst sagst,
00:08:46: ich kann das, ich schaff das, das ist mal so ein bisschen wichtiger. Und wenn dann aber du aus
00:08:51: deinem Unfällt Leute, mit denen du eng zusammen arbeitest, das kann aber auch Familie, Freunde sein,
00:08:55: dich da unterstützen und dir helfen, sagen ja, du schaffst das, dann hilft dir das auch wirklich,
00:09:02: es zu schaffen und mutiger zu sein und natürlich auch in der Leistung besser zu sein.
00:09:08: Das ist einer der großen Faktoren, um langfristig mutig zu werden und zu bleiben.
00:09:14: Fängt ja schon in der Kindheit an, da, wo Eltern hinter jemandem stehen.
00:09:19: Wunderschönes Geschmön.
00:09:20: Aber das ist auch bei Erwachsenen so, der Einfluss ist nicht mehr ganz so groß, aber
00:09:25: ist immer noch da. Was sagt der Freundeskreis? Wie steht der Freundeskreis dahinter? Weil es gibt
00:09:31: Es gibt ja auch Schichten, die sagen natürlich selbstständig,
00:09:35: "Mass, das ist der Ruin".
00:09:36: Wenn dein gesamtes Umfeld das Konstant sagt,
00:09:40: dann hast du aber in einem Umfeld groß geworden, wo viele Unternehmer sind,
00:09:45: wo...
00:09:46: Wir müssen nicht Unternehmer, es sind auch Sportler,
00:09:48: Menschen, die in den Aufbruch in ein gewisses Risiko reingehen,
00:09:52: dann wird das normal.
00:09:54: Das ist selbstverständlich.
00:09:55: Die bringen etwas mit ein Tick mehr mit, stimmt.
00:09:57: Genau.
00:09:57: Das hilft dir, einfach zu wachsen und die Dinge anzupacken
00:10:01: und dann auch im Endeffekt erfolgreicher zu sein.
00:10:04: Aber jetzt kommen wir an einen Punkt, der mich oft maaaslos ärgert.
00:10:07: Weil da draußen rennt es hat viele Trainer, Coaches rum
00:10:11: und irgendwelche Ratgeber so nach der Motto,
00:10:13: "Du musstest dir nur zutrauen, du musst über deine Grenzen gehen."
00:10:17: Und dann steht dir die Welt offen.
00:10:20: Noch mal, ja.
00:10:21: Sorry, ich muss gleich reingreten.
00:10:23: Der Satz, "Du musst über deine Grenzen gehen."
00:10:26: Es gehört bei mir zu den "Most hated" Aussagen,
00:10:30: die drei Sachen, die mir am meisten auf Kicks gehen.
00:10:33: Wunderbar, das sind ja schon zwei.
00:10:34: Ah, okay.
00:10:35: Auf der einen Seite ist es ja genau wichtig,
00:10:38: also Menschen dazu am mutigen, die mit sich tun
00:10:41: und einfach sagen, "Hey, pack das mal an, geh voran
00:10:44: und ertaste mal deine Grenzen."
00:10:46: Ist ja absolut in Ordnung.
00:10:48: Aber nur, dass du dir selbst sagst und andere sagen,
00:10:53: heißt es natürlich noch lange nicht, dass es funktioniert,
00:10:55: sondern es hilft dir, den ersten Schritt zu tun, weiterzugehen
00:11:00: und vielleicht es dann auch zu schaffen.
00:11:02: Aber es ist kein Automatismus, der da drin ist.
00:11:05: Da können viele andere Themen,
00:11:08: Königchen Glück und anderes auch noch dazu.
00:11:11: Also, hör auf der einen Seite,
00:11:14: auf diese ganzen Guros, Management Guros,
00:11:16: die sagen, "Hier, pack's an, tue es."
00:11:18: Aber es hat ja einfach im Klaren,
00:11:21: dass es auch Limitationen gibt
00:11:23: und dass da noch ein paar andere da drin sind.
00:11:25: Das Schwierige ist dabei, das einzusortieren.
00:11:29: Also, dieses Gehüber deine Grenzen,
00:11:31: dass ich sauber definiere, in welche Grenze geht es eigentlich.
00:11:34: Ich muss mir das echt angucken.
00:11:35: Und ich muss mir da sehr bewusst werden für mich selber
00:11:38: und auch das klar definieren, wo gehe ich eigentlich
00:11:43: über meine Grenze?
00:11:44: Und dann genau an der Stelle über die Grenze zu gehen.
00:11:48: Und nicht, weil ich Angst habe, sage,
00:11:50: "Okay, ich schieb meine Angst zur Seite und marschiere nach vorne."
00:11:53: Das ist meistens eine Katastrophe.
00:11:54: Also, Herr Lagerhoff, dann lass mich mal nicht an die Grenze,
00:11:57: aber zumindest auf dünnes Eis gehen.
00:11:59: Okay.
00:12:00: Weil ich bin kein Psychologe, kein Soziologe,
00:12:03: aber es gibt ja diesen wunderschönen Danningruger-Effekt.
00:12:06: Da bist du, glaube ich, sogar tiefer drin als ich.
00:12:07: Ja, ja, ja.
00:12:08: Also, Danningruger, die beiden Wissenschaftler
00:12:12: haben das sehr schön erforscht, dass es eine Menschen gibt,
00:12:15: deren die Kompetenz fehlt, ihre eigene Inkompetenz zu bewerten
00:12:22: und sich einfach maßlos überschätzen.
00:12:25: Und auch das, denke ich, kann man auf Teams und auf Gruppen
00:12:30: von Menschen übertragen.
00:12:31: Oh ja.
00:12:32: Das ist das Wunderschönes, dass du Team, auch Menschen,
00:12:36: hast, die dir einfach mal aufzeigen, hey, an der Stelle
00:12:40: ein bisschen langsamer oder nehm dich da mal ein Stück zurück.
00:12:43: Das ist wirklich nicht das, was du in der Tiefe so toll kannst.
00:12:48: Ich finde das spannend.
00:12:53: Nein, nein, nein.
00:12:54: Aber lass mich noch mal kurz mal zusammenfangen.
00:12:57: Also, aus der Soziologie, die zwei Effekte, Selbstwirksamkeit,
00:13:01: indem du dir selbst sagst, du schaffst das,
00:13:04: dann ist das erst einmal der erste Schritt,
00:13:05: ist wirklich auch zu schaffen.
00:13:07: Wenn du dann Menschen, ein Team hast, mit Zusammenarbeit,
00:13:10: privaten, umweltfreunde, die dich da unterstützen,
00:13:13: dir sozusagen positiv auf die Schulter klopfen,
00:13:15: dir auch sagen, du schaffst das, das hilft dir,
00:13:19: wirklich dich auf das nächste Level zu bekommen.
00:13:22: Der anderen Seite, wie so zwei Seiten der Medaille,
00:13:25: den "Dunning Juga"-Effekt, also, dass Menschen sich überschätzen
00:13:29: und überhaupt nicht merken, dass sie das da tun,
00:13:31: ihre eigene Unkompetenz nicht greifen können.
00:13:33: Hier finde ich auch toll, ein gewisses Umfeld,
00:13:35: Teams, Kollegen, Freunde, Partner zu haben,
00:13:39: die dir dann auch zeigen, hey, mach da einfach mal langsam
00:13:42: und geh vielleicht auch mal wieder einen Schritt zurück.
00:13:44: Wenn du das kultivieren kannst mit den Menschen,
00:13:47: mit denen du um den Netzwerk im Team zusammenarbeitest,
00:13:49: dann bist du... - Ja, schon mal.
00:13:51: - Also generell kann man ja sagen, dass Teams im Schnitt
00:13:53: deutlich bessere Entscheidungen machen als Einzelpersonen.
00:13:57: - Bin ich für dich Experte drin, aber...
00:14:00: - Nein, das heißt nicht, dass das immer stimmt.
00:14:02: Das heißt überhaupt nicht, das ist überhaupt gar nicht.
00:14:05: Aber wenn man 10.000 Teams sich anschaut mit Entscheidungen
00:14:08: und 10.000 Einzelpersonen, die gleiche Problemlage geben muss,
00:14:11: liegt das Team im Schnitt ein paar Prozent besser.
00:14:15: Aber jetzt ist das Frage, wie ist dieses Team eingestellt,
00:14:18: welche Rollen spielen dabei?
00:14:20: Weil wir haben ja auch Teams und dann wird es im Großen richtig schräg,
00:14:23: nehmen wir sowas wie Wirecard,
00:14:24: und mit der richtig toxischen Unternehmenskultur,
00:14:28: wo man auf gewisse Art und Weise gar nicht mehr gedacht werden durfte,
00:14:30: man in einem Hurra nach vorne,
00:14:33: viele Sachen sich nicht mehr angeschaut und sich dann wirklich
00:14:35: völlig übernommen hat.
00:14:37: Das gibt es in Einzelpersonen und das gibt es in Teams.
00:14:40: Teams neigen ein kleines bisschen mehr dazu, ausgeglichener zu sein.
00:14:44: - Okay, also jetzt nimmst du mich wieder auf sehr dünnes Eis.
00:14:46: Das ist nicht meine Expertise.
00:14:49: Lass mich zurück, da wo ich stark bin.
00:14:52: Ich glaube, als Unternehmer oder als Entscheidem
00:14:55: musst du ganz oft selbst die Entscheidung treffen.
00:14:59: Also ich bin ein Riesenfan von Demokratisierung in Unternehmen.
00:15:05: Aber Unternehmen und die Geschäftswelt ist keine Demokratie.
00:15:10: Das ist nichts, wir machen Schulkreis und stimmen ab.
00:15:14: Aber wenn du als Unternehmer, als Führungskraft von der Entscheidung stehst,
00:15:18: und hast die Möglichkeit, dich mit Menschen in deinen Tieren
00:15:22: oder auch außerhalb einfach auszutauschen,
00:15:24: deren Meinung zu hören, mit denen zu diskutieren,
00:15:27: das hilft dir eine bessere Entscheidung
00:15:30: oder zumindest eine reflektiertere Entscheidung zu treffen.
00:15:33: Das bin ich voll und ganz bei dir.
00:15:36: - Das ist ja so unglaublich spannend dabei.
00:15:40: Wie habe ich das etabliert, dass Menschen mir etwas sagen dürfen?
00:15:44: Wie habe ich etabliert, dass ich anderen zuhöre?
00:15:50: Und es gibt ja auch Personen, die hören gar nicht mehr zu.
00:15:54: - Das hast du gesagt.
00:15:56: * Lachen *
00:16:00: - Und es gibt Menschen, die haben das gelernt,
00:16:06: in Punkten sehr gut zuzuhören.
00:16:10: Aber entscheiden muss ich immer noch selber.
00:16:12: Für mich ist das etwas Privates, da habe ich ein Lebensbereich.
00:16:17: Da habe ich meine zwei besten Freundinnen und meiner besten Freundinnen gesagt,
00:16:21: auch wenn ich in dem Bereich unterwegs bin.
00:16:24: Ihr habt das Recht, so rein zu grätschen, bis ich heule.
00:16:30: Wenn ihr das Gefühl habt, ich mache da wieder Mist.
00:16:32: Weil ich weiß, ich habe da einen Schwachpunkt.
00:16:34: Ihr dürft.
00:16:36: Und das ist mir ganz, ganz wichtig.
00:16:38: Und die machen das dummerweise.
00:16:40: - Wunderbar. Du hast ja deine Start-up-Barata-Historie aufgezeigt.
00:16:46: Die Bibel "Gai Kawasaki" für Start-ups.
00:16:50: Da steht es ja auch ganz arg drin.
00:16:52: Auch wenn andere Leute sagen, du bist auf dem falschen Weg,
00:16:54: geh mutig weiter deinen Weg.
00:16:56: Lass dich da nicht beirren.
00:16:58: Gerade als Start-up gehst du ja auf neues Terrain.
00:17:01: - Ja, da sind wir wieder beim Anfang, wo wir waren.
00:17:03: Da waren wir. Geh über deine Grenzen.
00:17:06: - Und dann sagt "Gai Kawasaki" sehr klar,
00:17:09: such dir zwei, maximal drei wirklich gute Freunde.
00:17:14: Und wenn die dir sagen, hey, du bist auf dem Holzwerk,
00:17:18: dann stoppe und geh zurück.
00:17:20: Das ist genau so dieses Spiel.
00:17:22: Je mehr Kritiker du hast, je mehr Leute sagen, du bist falsch,
00:17:26: kann das eigentlich ein gutes Zeichen sein,
00:17:28: dass du auf dem richtigen Weg bist.
00:17:30: Und vielleicht sind viele Dinge noch nicht immer so klar,
00:17:33: dann muss man da mutig vorangehen.
00:17:35: Aber so wie du es aufgezeigt hast,
00:17:38: Menschen zu haben, die dich im Auge behalten
00:17:41: und dann notfalls wirklich am Kittel packen und sagen,
00:17:44: hey, du bist auf dem falschen Weg, das ist etwas, was Gold wert ist.
00:17:47: - Ja, ich finde das spannend, dass wir jetzt am Ende
00:17:50: von unserem Interview talk bei "Gai Kawasaki" gelandet sind,
00:17:56: weil das ist der Hammer dieses Buch "The Art of the Start".
00:18:01: Wenn es etwas gibt, über unternehmerisches Denken und Handeln.
00:18:05: Das ist ein absolutes Muss.
00:18:07: Ich habe es vor 20 Jahren gelesen, da kam es frisch auf den Markt,
00:18:10: mein Chef im Gründungszentrum kam rein, knallte das auf den Tisch,
00:18:13: lesen und ging wieder raus. Nur ein Wort.
00:18:15: Und ich habe das drittmeist gelesene Buch meines Lebens.
00:18:21: - Kann ich auch nur empfehlen, ich habe es meinen Studenten,
00:18:24: auch seit vielen, vielen Jahren haben das immer gelesen,
00:18:27: bekommen auch immer sehr, sehr gutes Feedback.
00:18:29: Vor allem kann man es ziemlich locker lesen.
00:18:31: Es ist so ein bisschen easy going geschrieben
00:18:34: und kann man beim Café wirklich locker lesen und vieles mitnehmen.
00:18:40: - Axel. - Lutz.
00:18:42: - Vielen Dank für die Zeit. - Sehr gerne.
00:18:44: Und dir jetzt noch einen wunderbaren Tag.
00:18:47: Ciao.
00:18:49: Auf Wiedersehen.
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00:19:01: SWR 2017