Lutz Langhoff - Von der German Angst zum Mut

Lutz Langhoff - Von der German Angst zum Mut

be on fire - von der German Angst zum Mut. Der Podcast für alle, die ihr inneres Feuer neu entfachen wollen.

Transkript

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00:00:00: Episode 21 Mut und Unternehmerisches Denken und Handeln in Teams

00:00:09: Ein Interview mit dem Zukunftsforscher der nahen Zukunft und Unternehmer Axel Liebetrau.

00:00:18: Moin, hallo. Hallo Axel. Heute im Podcast Axel Liebetrau, seine Themen die nahe Zukunft und

00:00:43: Unternehmerisches Denken und Handeln Unternehmertum. Du hast mir, als wir eben darüber gesprochen

00:00:49: habe, wie soll ich dich am besten ansprechen, da wollte ich sagen Zukunftsforscher. Man sagt

00:00:56: es so, nee, es ist besser Experte für die nahe Zukunft. Warum ist das besser?

00:01:02: Ich habe früher sehr viel in der klassischen Trende Zukunftsforschung gearbeitet und da beschäftigst

00:01:07: du dich ja mit, wie sieht die Welt in 10, 20, 30 Jahren aus, habe ich sehr gerne gemacht, aber ich

00:01:13: bin wieder verstärkt zurückgekommen zu meinen Wurzeln als Unternehmer, als Betriebswirt von

00:01:20: Background und beschäftige mich mit der sogenannten Nahen Zukunft. Also die Trendsthemen-Technologie,

00:01:26: die uns in den nächsten Monaten intensiv beschäftigen, die jetzt schon erkennbar sind am

00:01:32: Horizont aber an Relevanz für uns zu nehmen. Okay, ich bin jetzt noch im Kopf beim Arbeiten,

00:01:39: weil normalerweise da hatte ich dich auch vorher immer so, was bringen die nächsten Jahre und du

00:01:45: sagst, nee, ich finde es viel spannender, was bringen die nächsten Monate? Ich glaube, du musst

00:01:49: natürlich beide Perspektiven anschauen, aber ich habe mich als Person eigentlich mehr jetzt für

00:01:53: die Nahezukunft positioniert. Als Unternehmer brauchst du natürlich auch den langfristigen Blick,

00:01:59: also die 10, 20 Jahre sind weiterhin auch sehr, sehr wichtig, aber gerade wenn man mal

00:02:03: zurückschaut, was so in den letzten Jahren mit Pandemie und die Megadrenz, Digitalisierung,

00:02:08: KI auf uns zugekommen ist, das sind sehr viele Unternehmer sehr verunsichert. Wie sieht denn

00:02:13: das nächste Quartal aus? Sie sehen die nächsten Wochen aus und genau dort Hilfestellung zu geben

00:02:18: und ein Stück an die Hand zu nehmen, das ist mein Ding. Okay, vielen Dank. Wir haben im Vorfeld

00:02:26: darüber gesprochen, was das im Kontext von meinem Thema Mut unternehmerischen Denken und Handeln

00:02:33: zu sagen hat und dann landeten wir ganz schnell bei Teams. Genau, also ich muss sagen, wir kennen

00:02:40: uns jetzt schon einige Jahre und als du mich damals mal angesprochen hast mit unternehmerischen

00:02:46: Mut, habe ich das am ersten Moment noch nicht so richtig verstanden, aber du hast mir in zwei

00:02:50: Dingen die Augen geöffnet, das erste, weil für mich ist es quasi so eine Selbstverständlichkeit,

00:02:56: dass du als Unternehmer Mut mitbringen musst, von Haus aus, aber dass das was Besonderes ist,

00:03:02: das hast du mir aufgezeigt, das finde ich toll. Ja, ich stehe dazu, Unternehmer sollen natürlich

00:03:07: nicht wachhalzig oder übermäßig risikobereit sein, aber sie müssen die Dinge an die Hand nehmen und

00:03:13: damit mutig voran gehen. Aber das habe ich so irgendwie als Selbstverständlichkeit gesehen und

00:03:17: du hast mir die Augen geöffnet, ne, das ist nicht. Und das zweite und da kommen wir jetzt gleich zu

00:03:22: den Teamgedanken, denn finde ich viel spannender an deiner Arbeit, weil du über dieses Thema

00:03:28: unternehmerische Mut Dinge mal anzupacken, ja an Mitarbeitenden, eine größere Gruppe,

00:03:34: am Teams weitergibst und das sehe ich als sehr, sehr wertvoll, weil bei einem Mitarbeitenden

00:03:40: sehe ich das nicht so selbstverständlich wie beim Unternehmer, dass der von Haus aus Mut mitbringen

00:03:46: muss und dass du das da das Feuer entfachst und den Leuten es näher bringst, das finde ich

00:03:52: sehr wertvoll und schöne Arbeit. Danke, das hat sich bei mir auch entwickelt über meine Arbeitsprojektgleiter

00:04:00: Managerin am Gründungszentrum. Ja. Und ich habe viele Jahre ein Projekt geleitet für Menschen,

00:04:05: die auch, man großteil der Teilnehmer, frisch aus dem Studium gründen. Und da ist zwar,

00:04:14: da ist zwar dieser Grundimpuls da, aber ganz viel muss ich sortieren, ganz viel muss ich erst finden,

00:04:21: was Unternehmerisches Denken und Handeln eigentlich genau ist. Ja. Und das Wichtigste an dieser Phase

00:04:26: war diese Begleitung und ich habe, also mit Begleitung meine ich, das war ein Projekt, da haben

00:04:31: Menschen ein Jahr ein Coach an der Seite gehabt, jedes Training, was sie brauchten, um ihre

00:04:36: Selbstständigkeit, um ihr Unternehmen nach vorne zu bringen. Und ich habe dabei ein paar sehr spannende

00:04:41: Sachen herausgefunden, dass eine ist dabei das Wichtigste, sind gute Beziehungen. Das ist dein

00:04:45: Umfeld, das du brauchst, den Austausch, Reflexion. Unternehmer tun wir alleine funktioniert nicht.

00:04:51: Es gibt kein Motivationsrambo und aber auch wie sich das entwickelt, wie sich das schleift. Und ja,

00:05:00: wenn jemand viele Jahre dabei ist, wie du jetzt über 30 Jahre selbstständig, dann wird vieles

00:05:06: total selbstverständlich. Aber du hast es dir in jungen Jahren angeeignet. Ja, also ich gehe da

00:05:11: absolut mit dir mit. Ich glaube, dass du als Unternehmer oder Menschen, die als Intraprognör oder

00:05:16: Unternehmerin denken und angestellt sind, ein Stück weit das von Haus aus schon mitbringen musst.

00:05:21: Also völlig blank kannst du nicht daherkommen, aber ich bin bei dir, dass es ein Handwerk ist,

00:05:27: dass man lernen kann. Und wenn man da Menschen an der Seite hat, die einem ein Stück weit unterstützen

00:05:31: und dann die Hand nehmen, ist es wertvoll. Und das passt. Also von Stück aus musst du was dabei haben

00:05:38: und erlern es dir dann über die Zeit. Ich habe mich nämlich gerade, weil wir wollten Podcasten

00:05:44: machen mit dir und jetzt drehen wir, dass Ding umruhen ist, ist gerade fast so, als würdest du

00:05:50: mich interviewen. Du dann bitte mal los. Wir sind beim Thema Teams gelandet. Nutige Teams. Ja.

00:05:59: Freilich von der Leberweg. Was liegt dir da gerade auf dem Herzen? Ich wollen wir auch hier mal ein

00:06:05: Stück weit zurück schauen, was gerade so in den letzten Monaten passiert ist. Arbeitswelt hat

00:06:10: sich verändert. Die Pandemie hat ein Katolisator in Digitalisierung und KI gebracht. Und früher

00:06:18: waren Teams irgendwie eng zusammen, füßig zusammen. Und heute hast du natürlich immer mehr

00:06:23: Remote und die Leute arbeiten virtuell zusammen. Und damit, das hat viele, viele Vorteile. Ich

00:06:29: bin ein Riesenfan von Remote arbeiten, aber das hat natürlich auch Schattenseiten. Also das

00:06:34: bestimmte Dinge zwischenmenschlich, in der Kommunikation nicht mehr so einfach sind,

00:06:39: weil sie halt jetzt sehr eingeschränkt in dieses kleine Kästchen ist, wo du den ganzen Tag

00:06:44: reinschaust. Und Mut, auch wenn du ihn ein Stück weit mitbringen solltest, musst du hegen,

00:06:51: musst du pflegen. Und das ist, wenn man eng zusammen arbeitet, vielleicht leichter als in

00:06:56: einer virtuellen Welt. Also müssen wir uns auch Gedanken machen, wie schaffen wir das in den neuen

00:07:01: Art der Arbeiten mehr virtuell mit anderen Rahmenbedingungen als Team, den Nut nicht zu verlieren

00:07:09: und den wieder ein Stück weit zu kultivieren. Gibt es denn Regeln, Sachen, die herausgefunden wurden,

00:07:17: wo du Datenlage hast, wo Teams diesen Grip, jetzt gehör ich aus dem Motorsport, verlieren

00:07:25: miteinander? Es heißt nicht, dass du automatisch, wenn du virtuell arbeitest, dass du diesen Grip,

00:07:33: diesen Mut verlierst. Das heißt nicht automatisch, aber das ist natürlich viel, viel leichter.

00:07:38: Ich will ein Beispiel machen, was es wahrscheinlich millionenfach gibt. Ich habe einen Klienten,

00:07:43: meine Hauptansprechpartnerin dort, war in den letzten Jahren nur eine Handvoll vor Ort

00:07:49: im Unternehmen und fragt mich manchmal, weil ich schon länger den Klienten habe nach Internas oder

00:07:55: anderen Dingen, weil ich da tiefer drin bin aus der Historie. Und das zeigt allein schon, dass wir

00:08:02: einfach eine andere Art von Arbeiten haben und man sich da nicht mehr so intensiv kennt, austauschen kann

00:08:10: und das kann dazu führen, dass Kommunikation, Mut und andere Dinge ein Stück weit runter leiden.

00:08:18: Ich will das ein bisschen konkreter machen. In der Soziologie, in der gibt es Forschung,

00:08:24: warum Menschen, ich sage mal, mutiger sind, deren Selbstwirksamkeit stärker ist als andere.

00:08:31: Ich glaube, dass man diese Erkenntnisse ein Stück weit auch auf Teams, also auf Gruppen von

00:08:36: Menschen übertragen kann. Das ist jetzt einfach mal eine These, aber ich erlebe das einfach.

00:08:40: Und bei der Selbstwirksamkeit hängt es natürlich sehr stark damit zusammen, dass du dir selbst sagst,

00:08:46: ich kann das, ich schaff das, das ist mal so ein bisschen wichtiger. Und wenn dann aber du aus

00:08:51: deinem Unfällt Leute, mit denen du eng zusammen arbeitest, das kann aber auch Familie, Freunde sein,

00:08:55: dich da unterstützen und dir helfen, sagen ja, du schaffst das, dann hilft dir das auch wirklich,

00:09:02: es zu schaffen und mutiger zu sein und natürlich auch in der Leistung besser zu sein.

00:09:08: Das ist einer der großen Faktoren, um langfristig mutig zu werden und zu bleiben.

00:09:14: Fängt ja schon in der Kindheit an, da, wo Eltern hinter jemandem stehen.

00:09:19: Wunderschönes Geschmön.

00:09:20: Aber das ist auch bei Erwachsenen so, der Einfluss ist nicht mehr ganz so groß, aber

00:09:25: ist immer noch da. Was sagt der Freundeskreis? Wie steht der Freundeskreis dahinter? Weil es gibt

00:09:31: Es gibt ja auch Schichten, die sagen natürlich selbstständig,

00:09:35: "Mass, das ist der Ruin".

00:09:36: Wenn dein gesamtes Umfeld das Konstant sagt,

00:09:40: dann hast du aber in einem Umfeld groß geworden, wo viele Unternehmer sind,

00:09:45: wo...

00:09:46: Wir müssen nicht Unternehmer, es sind auch Sportler,

00:09:48: Menschen, die in den Aufbruch in ein gewisses Risiko reingehen,

00:09:52: dann wird das normal.

00:09:54: Das ist selbstverständlich.

00:09:55: Die bringen etwas mit ein Tick mehr mit, stimmt.

00:09:57: Genau.

00:09:57: Das hilft dir, einfach zu wachsen und die Dinge anzupacken

00:10:01: und dann auch im Endeffekt erfolgreicher zu sein.

00:10:04: Aber jetzt kommen wir an einen Punkt, der mich oft maaaslos ärgert.

00:10:07: Weil da draußen rennt es hat viele Trainer, Coaches rum

00:10:11: und irgendwelche Ratgeber so nach der Motto,

00:10:13: "Du musstest dir nur zutrauen, du musst über deine Grenzen gehen."

00:10:17: Und dann steht dir die Welt offen.

00:10:20: Noch mal, ja.

00:10:21: Sorry, ich muss gleich reingreten.

00:10:23: Der Satz, "Du musst über deine Grenzen gehen."

00:10:26: Es gehört bei mir zu den "Most hated" Aussagen,

00:10:30: die drei Sachen, die mir am meisten auf Kicks gehen.

00:10:33: Wunderbar, das sind ja schon zwei.

00:10:34: Ah, okay.

00:10:35: Auf der einen Seite ist es ja genau wichtig,

00:10:38: also Menschen dazu am mutigen, die mit sich tun

00:10:41: und einfach sagen, "Hey, pack das mal an, geh voran

00:10:44: und ertaste mal deine Grenzen."

00:10:46: Ist ja absolut in Ordnung.

00:10:48: Aber nur, dass du dir selbst sagst und andere sagen,

00:10:53: heißt es natürlich noch lange nicht, dass es funktioniert,

00:10:55: sondern es hilft dir, den ersten Schritt zu tun, weiterzugehen

00:11:00: und vielleicht es dann auch zu schaffen.

00:11:02: Aber es ist kein Automatismus, der da drin ist.

00:11:05: Da können viele andere Themen,

00:11:08: Königchen Glück und anderes auch noch dazu.

00:11:11: Also, hör auf der einen Seite,

00:11:14: auf diese ganzen Guros, Management Guros,

00:11:16: die sagen, "Hier, pack's an, tue es."

00:11:18: Aber es hat ja einfach im Klaren,

00:11:21: dass es auch Limitationen gibt

00:11:23: und dass da noch ein paar andere da drin sind.

00:11:25: Das Schwierige ist dabei, das einzusortieren.

00:11:29: Also, dieses Gehüber deine Grenzen,

00:11:31: dass ich sauber definiere, in welche Grenze geht es eigentlich.

00:11:34: Ich muss mir das echt angucken.

00:11:35: Und ich muss mir da sehr bewusst werden für mich selber

00:11:38: und auch das klar definieren, wo gehe ich eigentlich

00:11:43: über meine Grenze?

00:11:44: Und dann genau an der Stelle über die Grenze zu gehen.

00:11:48: Und nicht, weil ich Angst habe, sage,

00:11:50: "Okay, ich schieb meine Angst zur Seite und marschiere nach vorne."

00:11:53: Das ist meistens eine Katastrophe.

00:11:54: Also, Herr Lagerhoff, dann lass mich mal nicht an die Grenze,

00:11:57: aber zumindest auf dünnes Eis gehen.

00:11:59: Okay.

00:12:00: Weil ich bin kein Psychologe, kein Soziologe,

00:12:03: aber es gibt ja diesen wunderschönen Danningruger-Effekt.

00:12:06: Da bist du, glaube ich, sogar tiefer drin als ich.

00:12:07: Ja, ja, ja.

00:12:08: Also, Danningruger, die beiden Wissenschaftler

00:12:12: haben das sehr schön erforscht, dass es eine Menschen gibt,

00:12:15: deren die Kompetenz fehlt, ihre eigene Inkompetenz zu bewerten

00:12:22: und sich einfach maßlos überschätzen.

00:12:25: Und auch das, denke ich, kann man auf Teams und auf Gruppen

00:12:30: von Menschen übertragen.

00:12:31: Oh ja.

00:12:32: Das ist das Wunderschönes, dass du Team, auch Menschen,

00:12:36: hast, die dir einfach mal aufzeigen, hey, an der Stelle

00:12:40: ein bisschen langsamer oder nehm dich da mal ein Stück zurück.

00:12:43: Das ist wirklich nicht das, was du in der Tiefe so toll kannst.

00:12:48: Ich finde das spannend.

00:12:53: Nein, nein, nein.

00:12:54: Aber lass mich noch mal kurz mal zusammenfangen.

00:12:57: Also, aus der Soziologie, die zwei Effekte, Selbstwirksamkeit,

00:13:01: indem du dir selbst sagst, du schaffst das,

00:13:04: dann ist das erst einmal der erste Schritt,

00:13:05: ist wirklich auch zu schaffen.

00:13:07: Wenn du dann Menschen, ein Team hast, mit Zusammenarbeit,

00:13:10: privaten, umweltfreunde, die dich da unterstützen,

00:13:13: dir sozusagen positiv auf die Schulter klopfen,

00:13:15: dir auch sagen, du schaffst das, das hilft dir,

00:13:19: wirklich dich auf das nächste Level zu bekommen.

00:13:22: Der anderen Seite, wie so zwei Seiten der Medaille,

00:13:25: den "Dunning Juga"-Effekt, also, dass Menschen sich überschätzen

00:13:29: und überhaupt nicht merken, dass sie das da tun,

00:13:31: ihre eigene Unkompetenz nicht greifen können.

00:13:33: Hier finde ich auch toll, ein gewisses Umfeld,

00:13:35: Teams, Kollegen, Freunde, Partner zu haben,

00:13:39: die dir dann auch zeigen, hey, mach da einfach mal langsam

00:13:42: und geh vielleicht auch mal wieder einen Schritt zurück.

00:13:44: Wenn du das kultivieren kannst mit den Menschen,

00:13:47: mit denen du um den Netzwerk im Team zusammenarbeitest,

00:13:49: dann bist du... - Ja, schon mal.

00:13:51: - Also generell kann man ja sagen, dass Teams im Schnitt

00:13:53: deutlich bessere Entscheidungen machen als Einzelpersonen.

00:13:57: - Bin ich für dich Experte drin, aber...

00:14:00: - Nein, das heißt nicht, dass das immer stimmt.

00:14:02: Das heißt überhaupt nicht, das ist überhaupt gar nicht.

00:14:05: Aber wenn man 10.000 Teams sich anschaut mit Entscheidungen

00:14:08: und 10.000 Einzelpersonen, die gleiche Problemlage geben muss,

00:14:11: liegt das Team im Schnitt ein paar Prozent besser.

00:14:15: Aber jetzt ist das Frage, wie ist dieses Team eingestellt,

00:14:18: welche Rollen spielen dabei?

00:14:20: Weil wir haben ja auch Teams und dann wird es im Großen richtig schräg,

00:14:23: nehmen wir sowas wie Wirecard,

00:14:24: und mit der richtig toxischen Unternehmenskultur,

00:14:28: wo man auf gewisse Art und Weise gar nicht mehr gedacht werden durfte,

00:14:30: man in einem Hurra nach vorne,

00:14:33: viele Sachen sich nicht mehr angeschaut und sich dann wirklich

00:14:35: völlig übernommen hat.

00:14:37: Das gibt es in Einzelpersonen und das gibt es in Teams.

00:14:40: Teams neigen ein kleines bisschen mehr dazu, ausgeglichener zu sein.

00:14:44: - Okay, also jetzt nimmst du mich wieder auf sehr dünnes Eis.

00:14:46: Das ist nicht meine Expertise.

00:14:49: Lass mich zurück, da wo ich stark bin.

00:14:52: Ich glaube, als Unternehmer oder als Entscheidem

00:14:55: musst du ganz oft selbst die Entscheidung treffen.

00:14:59: Also ich bin ein Riesenfan von Demokratisierung in Unternehmen.

00:15:05: Aber Unternehmen und die Geschäftswelt ist keine Demokratie.

00:15:10: Das ist nichts, wir machen Schulkreis und stimmen ab.

00:15:14: Aber wenn du als Unternehmer, als Führungskraft von der Entscheidung stehst,

00:15:18: und hast die Möglichkeit, dich mit Menschen in deinen Tieren

00:15:22: oder auch außerhalb einfach auszutauschen,

00:15:24: deren Meinung zu hören, mit denen zu diskutieren,

00:15:27: das hilft dir eine bessere Entscheidung

00:15:30: oder zumindest eine reflektiertere Entscheidung zu treffen.

00:15:33: Das bin ich voll und ganz bei dir.

00:15:36: - Das ist ja so unglaublich spannend dabei.

00:15:40: Wie habe ich das etabliert, dass Menschen mir etwas sagen dürfen?

00:15:44: Wie habe ich etabliert, dass ich anderen zuhöre?

00:15:50: Und es gibt ja auch Personen, die hören gar nicht mehr zu.

00:15:54: - Das hast du gesagt.

00:15:56: * Lachen *

00:16:00: - Und es gibt Menschen, die haben das gelernt,

00:16:06: in Punkten sehr gut zuzuhören.

00:16:10: Aber entscheiden muss ich immer noch selber.

00:16:12: Für mich ist das etwas Privates, da habe ich ein Lebensbereich.

00:16:17: Da habe ich meine zwei besten Freundinnen und meiner besten Freundinnen gesagt,

00:16:21: auch wenn ich in dem Bereich unterwegs bin.

00:16:24: Ihr habt das Recht, so rein zu grätschen, bis ich heule.

00:16:30: Wenn ihr das Gefühl habt, ich mache da wieder Mist.

00:16:32: Weil ich weiß, ich habe da einen Schwachpunkt.

00:16:34: Ihr dürft.

00:16:36: Und das ist mir ganz, ganz wichtig.

00:16:38: Und die machen das dummerweise.

00:16:40: - Wunderbar. Du hast ja deine Start-up-Barata-Historie aufgezeigt.

00:16:46: Die Bibel "Gai Kawasaki" für Start-ups.

00:16:50: Da steht es ja auch ganz arg drin.

00:16:52: Auch wenn andere Leute sagen, du bist auf dem falschen Weg,

00:16:54: geh mutig weiter deinen Weg.

00:16:56: Lass dich da nicht beirren.

00:16:58: Gerade als Start-up gehst du ja auf neues Terrain.

00:17:01: - Ja, da sind wir wieder beim Anfang, wo wir waren.

00:17:03: Da waren wir. Geh über deine Grenzen.

00:17:06: - Und dann sagt "Gai Kawasaki" sehr klar,

00:17:09: such dir zwei, maximal drei wirklich gute Freunde.

00:17:14: Und wenn die dir sagen, hey, du bist auf dem Holzwerk,

00:17:18: dann stoppe und geh zurück.

00:17:20: Das ist genau so dieses Spiel.

00:17:22: Je mehr Kritiker du hast, je mehr Leute sagen, du bist falsch,

00:17:26: kann das eigentlich ein gutes Zeichen sein,

00:17:28: dass du auf dem richtigen Weg bist.

00:17:30: Und vielleicht sind viele Dinge noch nicht immer so klar,

00:17:33: dann muss man da mutig vorangehen.

00:17:35: Aber so wie du es aufgezeigt hast,

00:17:38: Menschen zu haben, die dich im Auge behalten

00:17:41: und dann notfalls wirklich am Kittel packen und sagen,

00:17:44: hey, du bist auf dem falschen Weg, das ist etwas, was Gold wert ist.

00:17:47: - Ja, ich finde das spannend, dass wir jetzt am Ende

00:17:50: von unserem Interview talk bei "Gai Kawasaki" gelandet sind,

00:17:56: weil das ist der Hammer dieses Buch "The Art of the Start".

00:18:01: Wenn es etwas gibt, über unternehmerisches Denken und Handeln.

00:18:05: Das ist ein absolutes Muss.

00:18:07: Ich habe es vor 20 Jahren gelesen, da kam es frisch auf den Markt,

00:18:10: mein Chef im Gründungszentrum kam rein, knallte das auf den Tisch,

00:18:13: lesen und ging wieder raus. Nur ein Wort.

00:18:15: Und ich habe das drittmeist gelesene Buch meines Lebens.

00:18:21: - Kann ich auch nur empfehlen, ich habe es meinen Studenten,

00:18:24: auch seit vielen, vielen Jahren haben das immer gelesen,

00:18:27: bekommen auch immer sehr, sehr gutes Feedback.

00:18:29: Vor allem kann man es ziemlich locker lesen.

00:18:31: Es ist so ein bisschen easy going geschrieben

00:18:34: und kann man beim Café wirklich locker lesen und vieles mitnehmen.

00:18:40: - Axel. - Lutz.

00:18:42: - Vielen Dank für die Zeit. - Sehr gerne.

00:18:44: Und dir jetzt noch einen wunderbaren Tag.

00:18:47: Ciao.

00:18:49: Auf Wiedersehen.

00:18:52: [Musik]

00:18:54: [Musik]

00:18:57: [Musik]

00:18:59: Copyright WDR 2021

00:19:01: SWR 2017

Über diesen Podcast

Moin

Der Podcast für Spielmacher, Hoffnungsträger und Mutmacher.

„Von der German Angst zum Mut“ ist mein interner Arbeitstitel für diesen Podcast. Mir geht es um die große Frage, wie dieses Feuer in uns, in Organisationen und unserem Zeitgeist entfacht wird. Wo finden wir Brandbeschleuniger, guten Treibstoff und die richtige Grundlage für ein großes langanhaltendes Feuer. Und im Gegensatz dazu: was macht uns klein, hindert Mut und lässt uns in der German Angst verweilen?
Ich liebe es, dieses Herzensthema von mir aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten.

Keep your fire burning, Lutz Langhoff

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Lutz Langhoff live:

Für kurzweilige Events gibt es interaktive Wissensshows mit hohem Unterhaltungswert zu den Themen

STANDING - Mit innerer Stärke erfolgreich sein
Charaktere mit innerer Stärke begeistern. Wo sie auftreten wird Motivation entfacht und sie strahlen diese wunderbare Zuversicht aus: „Wir schaffen das“. Lutz Langhoff zeigt in diesem interaktiven Vortrag auf, wie dieses Feuer der „Inneren Autorität“ schon in uns glimmt und wie es aufflammen wird.

MUT MOTIVATION MACHEN – Unternehmerisches Denken und Handeln neu entfacht
Inhaltsgetriebene Businessshow über die Grundlagen vom Unternehmerischen Mut in unserer Person und in Unternehmen. Von der ersten Sekunde an zieht Lutz Langhoff seine Zuhörer in die Gedankenwelt erfolgreicher Unternehmer. Sie bekommen ein tieferes Verständnis der sich bedingenden Dynamiken zum Wachstum von Mut und sehen ihre Möglichkeiten zur erfolgreichen Zukunftsgestaltung.

Lutz Langhoff ist mit seinen feurigen Vorträgen und Büchern im positiven Sinne ein Brandstifter für Mut im Leben – beruflich wie privat. Dies speist sich aus seinen vier großen beruflichen Wurzeln. Er hat als Start-up-Berater und Leiter eines Business-Inkubators seit der Jahrtausendwende einige hundert Start-Ups begleitet. Davor war Lutz Langhoff in seinem “ersten Leben” über 12 Jahre Straßen- und Varietékünstler. Er ist zudem Diplomsoziologe mit Schwerpunkt Personalentwicklung und Organisationssoziologie. Er hat insgesamt acht Unternehmen gegründet (drei wieder stillgelegt, drei weiterverkauft und eins knallhart an die Wand gefahren). Heute zeigt Lutz Langhoff als Redner, Unternehmensberater, Universitätsdozent und Coach, wie Unternehmen und Menschen unternehmerisches Denken und Handeln mit Leidenschaft erreichen. Sein aktuelles Buch: Die Kunst des Feuermachens. (Gabal 2014).

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von und mit Lutz Langhoff

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